Rudolf Otto Wiemer: Zeitsätze
Als wir sechs waren, hatten wir
Masern.
Als wir vierzehn waren, hatten wir
Krieg.
Als wir zwanzig waren, hatten wir
Liebeskummer.
Als wir dreißig waren, hatten wir
Kinder.
Als wir dreiunddreißig waren, hatten wir
Adolf.
Als wir vierzig waren, hatten wir
Feindeinflüge.
Als wir fünfundvierzig waren, hatten wir
Schutt.
Als wir achtundvierzig waren, hatten wir
Kopfgeld.
Als wir fünfzig waren, hatten wir
Oberwasser.
Als wir neunundfünfzig waren, hatten wir
Wohlstand.
Als wir sechzig waren, hatten wir
Gallensteine.
Als wir siebzig waren, hatten wir
gelebt.
Manchmal erscheint uns unser Lebensweg dunkel und herausfordernd. Wir fühlen uns allein und verloren, als müssten wir unseren Weg ganz allein beschreiten. Doch wenn wir genauer hinsehen, erkennen wir, dass Gott immer an unserer Seite ist und uns trägt, auch wenn wir es nicht immer wahrnehmen.
Gott ist es, der uns jeden Morgen die Kraft gibt, den Tag zu meistern. Er ist es, der uns Hoffnung schenkt, wenn wir den Mut zu verlieren drohen. Es ist Gott, der unsere Schritte lenkt und uns auf dem richtigen Weg hält, auch wenn wir manchmal abzuirren drohen.
Gerade in den schweren Zeiten unseres Lebens, wenn wir am Boden zerstört sind, ist Gott es, der uns aufhebt und uns neue Perspektiven eröffnet. Er trocknet unsere Tränen und erinnert uns daran, dass wir nie allein sind. Sein Licht erleuchtet unseren Weg und gibt uns Orientierung, wenn wir den Überblick zu verlieren drohen.
Manchmal müssen wir Geduld haben und vertrauen, dass er auch in den dunkelsten Stunden bei uns ist. Denn Gott sieht den größeren Plan, den wir in unserer Begrenztheit nicht immer erfassen können. Aber er führt uns behutsam durch alle Höhen und Tiefen unseres Lebens hindurch, um uns schließlich an einen Ort der Ruhe und des Friedens zu bringen.
Lass uns daher die Augen dafür öffnen, dass Gott uns stets begleitet. Lasst uns ihm vertrauen und ihm unser Leben in die Hände legen. Denn er ist es, der uns trägt und hält, auch wenn wir es manchmal nicht spüren.